"Als Theatermann hat man ein Zigeunerleben", sagt Horst Kupich, seit sechs Jahren Operndirektor an den Landesbühnen Sachsen und dennoch begeisterter Magdeburg-Anhänger: "Hier lebt meine Familie, hier ist meine Basis." Der gebürtige Elbestädter will seiner Heimatstadt, trotz der "Pendelei", nicht den Rücken kehren. Aber nicht nur die Opernbühne hält den 42-jährigen auf Trab. Einmal in der Woche gibt der dreifache Familienvater Unterricht am Institut für Musik der Otto-von-Cuericke-Universität in der Turmschanzenstraße. Im Fach "Szenisch-Dramatischer Unterricht" schult er Cesangsstudenten in ihrer schauspielerischen Ausdrucksweise. "Große Inszenierungen haben wir in den vergangenen Jahren umgesetzt", erinnert sich Horst Kupich. So war nicht nur die Vorstellung der Operette "Der Mikado" in der ehemaligen Freimaurerloge in der Weitlingstraße legendär, auch "Die Zauberflöte" oder die deutsche Uraufführung der Oper "The Tender Land" konnten sich sehen lassen: "Es war eine große Chance für unsere Studenten." Mittlerweile steht fest, dass die Tage für das Institut gezählt sind, die Studiengänge sollen nach Halle umziehen, der künstlerische Diplomstudiengang wird komplett wegfallen. "Das ist schade, schließlich haben die Studenten die kulturelle Szene der Stadt bereichert," sagt der studierte Musiktheater-Regisseur. Ein letztes Mal hat Horst Kupich seine Zöglinge Elisabeth Raß-bach, Susanne Baldovski, Alexandra Bruneske, Alexej Trochin, Mirjam Miesterfeld, Tbomas Fröb für eine szenische Aufführung des Instituts für Musik vorbereitet. Die letzten künstlerischen Studenten der Uni werden diese am heutigen Donnerstag, 19 Uhr, im Kaffeehaus Köhler, präsentieren. Restkarten gibt es unter der Telefonnummer 5 35 59 87. (jha)
(Quelle: Volksstimme am 06.11.2008)
Horst Kupich (42) ist Operndirektor an den
Landesbühnen Sachsen. Magdeburg
kehrt er dennoch nicht den Rücken.
Foto: Jana Halbritter