"Ach wissen Sie", plaudert Monika Köhler aus dem Nähkästchen: "Neulich habe ich einen sehr interessanten jungen Mann kennengelernt, der mich durch seinen gefühlvollen musikalischen Vortrag von Pop-Country-Musik mit seiner schönen Stimme echt überzeugt hat." Das hat 'die Cesangsprofessorin so begeistert, dass sie ihn sofort im Rahmen ihrer Reihe "Junge Künstler stellen sich vor" am morgigen Donnerstag zu sich ins Kaffeehaus Köhler eingeladen hat. Die Rede ist von Stefan Müller, ein echtes Multitalent, der nicht nur singen kann. "Ich habe mir auch selber das Gitarre- und Klavierspielen beigebracht", verrät der 27-jährige. "Damals hat mich meine Musiklehrerin auf den Gedanken gebracht." Es vergeht kein Tag, an dem Stefan Müller nicht Musik macht. "Mein Tag hat 36 Stunden", lacht er. Für seinen großen Auftritt im Kaffeehaus, ab 19 Uhr, hat er u.a. Lieder von Nathalie Merchant, Bette Midier oder Reinhard Mey vorbereitet. Großen Respekt hat der gebürtige Schönebecker auch vor dem Flügel, der bei "Köhlers" steht: "ja, das ist schon etwas Besonderes, darauf zu spielen." Aber nicht nur musikalisch will er die Kaffeehausgäste unterhalten. Seit über zehn Jahren verfasst er bereits Erzählungen, Romane oder Kurzgeschichten. Eine kleine Kostprobe will er morgen aus seiner Erzählung "Mein Bruder" geben. "Es geht um eine unfreiwillige Bruderschaft, Abschied, wie so oft in meinen Werken, und die Familienbande", gibt er einen kleinen Einblick. Trotz Musik, Schriftstellerei und Job schafft es Stefan Müller sogar noch, seine Doktorarbeit zu schreiben. Studiert hat er nämlich Germanistik und Anglistik in Magdeburg. (jha)
(Quelle: Volksstimme am 09.04.2008)
Stefan Müller liest und
musiziert morgen im
Kaffeehaus Köhler.
Foto: jha